Die Lebensweise der Pilze

Pilze stehen durch Ihre Lebensweise zwischen dem Reich der Pflanzen und dem der Tiere. Nach heutigem Wissen stehen die Pilze dem Reich der Tiere näher. Pilze produzieren keinen Sauerstoff wie Pflanzen. Sie ernähren sich von toten pflanzlichen oder tierischen Organismen. Pilze können keine Energie aus Sonnenlicht gewinnen, haben auch kein Blattgrün (Chlorophyll) und können daher auch keine Photosynthese betreiben. Die Zellwände der Pilze enthalten Chitin, was bei Pflanzen nicht vorkommt.

Der eigentliche Pilz gedeiht im Erdboden, im Holz und auf anderen lebenden oder abgestorbenen Organismen. Er besteht aus ein feines Zellgeflecht (Myzel) aus dem die Fruchtkörper wachsen, die wir sehen können und als Pilz bezeichnen. Das Pilzmyzel kann eine Größe von mehreren hundert Hektar erreichen. Die Vermehrung von Pilzen erfolgt oft durch die Produktion von Sporen, die durch die Luft oder einige Tiere wie Vögel, Insekten oder Nagetiere verbreitet werden können.

Die Ernährung der Pilze unterscheiden wir in dreierlei Arten: Symbionten, Saprobioten und Parasiten.

Diese Art von Pilzen gehen mit Bäume oder Pflanzen eine enge Lebensgemeinschaft (Symbiose) ein, die als Mykorrhiza bezeichnet wird. Unterschieden wird in Endomykorrhiza (innen) und Ektomykorrhiza (außen). Der Endomykorrhiza  Pilz dringt mit seinen Hyphen (fadenförmigen Zellen der Pilze) in die äußeren Schicht der Wurzelzellen des Baumes ein und versorgt den Baum mit Wasser und Nährstoffe. Im Gegenzug liefert der Baum dem Pilz Kohlenhydrate in Form von Zucker.

Der Ektomykorrhiza Pilz umschlingt mit einer dichten Verästlung des Myzels (Gesamtheit aller Hyphen) die Wurzeln des Baumes, dringt aber nicht in die Wurzelzellen ein.
Beispiel: Fliegenpilze, Steinpilze, Pfifferlinge, Birkenpilz

Saprobioten besitzen die Fähigkeit Nährstoffe aus totem organischen Materialien, wie z.B. Holz, Laub, Nadeln oder Mist aufzunehmen und zersetzen diese. Durch die Zersetzung werden wichtige Mineralstoffe im Boden angereichert, die von vielen Pflanzen benötigt werden um ihren Nährstoffbedarf abzudecken. Damit erfüllen Saprobioten eine wichtige Aufgabe in unserem Ökosystem. Durch diese Art von Nahrungsaufnahme, können diese Pilze auch leicht angebaut werden.

Beispiel: Champignon, Stockschwämmchen, Grauer Schwefelkopf

Der parasitische lebende Pilz ist ein Schmarotzer, der in der Lage ist lebendes Holz zu zersetzen. Er dringt durch Wunden ins Holz ein und entzieht Ihm wichtige Nährstoffe und sorgt für ein Absterben des Baumes.  Der größte und älteste parasitisch lebender Pilz ist der Hallimasch. Viele parasitische lebende Pilze leben nach dem absterben des Baumes saprobiontisch weiter.

Verbindung zwischen Baum und Pilz

Bäume und Pilze haben eine enge und komplexe Beziehung zueinander. Pilze und Bäume leben in einer symbiotischen Beziehung, in der Pilze den Bäumen Nährstoffe und Wasser zur Verfügung stellen, während die Bäume den Pilzen Kohlenhydrate anbieten. Dies wird als Mykorrhiza bezeichnet und ist eine Art „unterirdisches Netzwerk“, das die Bäume miteinander verbindet.

Pilze können auch Bäume helfen, sich gegen Krankheiten und Schädlinge zu verteidigen, indem sie Antikörper bilden, die den Baum schützen. Darüber hinaus können einige Pilze helfen, die Bodenqualität zu verbessern und Nährstoffe für andere Pflanzen im Ökosystem freizusetzen.

Auf der anderen Seite können einige Pilze auch schädlich für die Bäume sein und eine Vielzahl von Krankheiten verursachen. Ein Beispiel dafür ist das Eschentriebsterben, das durch einen Pilz verursacht wird, der die Ash-Bäume befällt und absterben lässt.

Insgesamt ist die Beziehung zwischen Bäumen und Pilzen ein wichtiger Aspekt des Ökosystems und hilft uns zu verstehen, wie Pflanzen und Organismen miteinander interagieren und voneinander profitieren können.