Kommt mit mir in die faszinierende Welt der Pilze.

Möchtet ihr mehr  kennen außer Champignons und Steinpilze?
Oder möchtet Ihr essbare Pilze von seinen giftigen Verwandten unterscheiden?

Dieses und mehr könnt Ihr – „mit mir“ über heimische Speisepilze lernen.
Manch leckeres, essbares Exemplar lässt sich entdecken. Damit Ihr nicht etwa an einen giftigen Doppelgänger geratet, erkläre ich anhand von verschiedenen frisch gesammelten Pilzen, die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale und Anfängerregeln.

Lotti liebt Pfifferlinge

Pilze stehen durch Ihre Lebensweise zwischen dem Reich der Pflanzen und dem der Tiere. Nach heutigem Wissen stehen die Pilze dem Reich der Tiere näher. Pilze produzieren keinen Sauerstoff wie Pflanzen. Sie ernähren sich von toten pflanzlichen oder tierischen Organismen. Pilze können keine Energie aus Sonnenlicht gewinnen, haben auch kein Blattgrün (Chlorophyll) und können daher auch keine Photosynthese betreiben. Die Zellwände der Pilze enthalten Chitin, was bei Pflanzen nicht vorkommt.

Der eigentliche Pilz gedeiht im Erdboden, im Holz und auf anderen lebenden oder abgestorbenen Organismen. Er besteht aus ein feines Zellgeflecht (Myzel) aus dem die Fruchtkörper wachsen, die wir sehen können und als Pilz bezeichnen. Das Pilzmyzel kann eine Größe von mehreren hundert Hektar erreichen.
Die Ernährung der Pilze unterscheiden wir in dreierlei Arten: Symbionten, Saprobioten und Parasiten.

Diese Art von Pilzen gehen mit Bäume oder Pflanzen eine enge Lebensgemeinschaft (Symbiose) ein, die als Mykorrhiza bezeichnet wird. Unterschieden wird in Endomykorrhiza (innen) und Ektomykorrhiza (außen). Der Endomykorrhiza  Pilz dringt mit seinen Hyphen (fadenförmigen Zellen der Pilze) in die äußeren Schicht der Wurzelzellen des Baumes ein und versorgt den Baum mit Wasser und Nährstoffe. Im Gegenzug liefert der Baum dem Pilz Kohlenhydrate in Form von Zucker.

Der Ektomykorrhiza Pilz umschlingt mit einer dichten Verästlung des Myzels (Gesamtheit aller Hyphen) die Wurzeln des Baumes, dringt aber nicht in die Wurzelzellen ein.
Beispiel: Fliegenpilze, Steinpilze, Pfifferlinge, Birkenpilz

Saprobioten besitzen die Fähigkeit Nährstoffe aus totem organischen Materialien, wie z.B. Holz, Laub, Nadeln oder Mist aufzunehmen und zersetzen diese. Durch die Zersetzung werden wichtige Mineralstoffe im Boden angereichert, die von vielen Pflanzen benötigt werden um ihren Nährstoffbedarf abzudecken. Damit erfüllen Saprobioten eine wichtige Aufgabe in unserem Ökosystem. Durch diese Art von Nahrungsaufnahme, können diese Pilze auch leicht angebaut werden.

Beispiel: Champignon, Stockschwämmchen, Grauer Schwefelkopf

Der parasitische lebende Pilz ist ein Schmarotzer, der in der Lage ist lebendes Holz zu zersetzen. Er dringt durch Wunden ins Holz ein und entzieht Ihm wichtige Nährstoffe und sorgt für ein Absterben des Baumes.  Der größte und älteste parasitisch lebender Pilz ist der Hallimasch. Viele parasitische lebende Pilze leben nach dem absterben des Baumes saprobiontisch weiter.